Volksschüler laden die Senioren aus ihrem Heimatort Krispl-Gaißau in ihre Schule ein

Besonders interessant war für die Kinder das Kennenlernen der Kurrentschrift und dass man früher mit Feder und Tinte schrieb, was die Kinder auch gleich ausprobieren durften. Herr Neureiter brachte auch einen alten „Schulpack“ mit, der aus Leder und Fell gefertigt wurde. Beeindruckt waren die Schüler auch von einem selbstgebastelten „Patzenstaberl“ mit dem unfolgsame Kinder damals gezüchtigt wurden.

Im Anschluss an die interessanten Erzählungen gab es noch Dias aus alten Zeiten zu sehen: Gaißau war damals noch sehr dünn besiedelt und die Schule wurde in vielen mühsamen Arbeitsschichten gemeinsam mit der Bevölkerung errichtet. 

Die vielen Häuser entlang der Schulstraße gab es zu dieser Zeit noch nicht. Große Klassen mit 30 bis 50 Schülern waren die Regel. Es gab kaum Bücher, geschrieben hat man auf Schiefertafeln.
Davon, wie lang und beschwerlich die Schulwege früher waren, erfuhren auch die Schüler der 2. Klasse. Früh mussten sie aufstehen, dann ein langer Schulweg, vor allem für die Gaißauer Kinder hinauf nach Krispl, wo die Schule anfangs stand. 
Sie gingen mit Fackeln, da es um diese Zeit noch finster war. Als erstes war Gottesdienst in der Kirche, dann blieb noch Zeit, um ins Wirtshaus zu gehen. Anschließend begann die Schule.
Bewundert wurden auch die wunderschön geschriebenen Zeugnisse und viele mitgebrachte alte Fotos.
Beinahe unbegreiflich war für die Kleinsten aus der 1. Klasse die Bekleidung speziell der Mädchen früher: Immer nur Röcke statt Hosen, selbstgestrickte Strümpfe statt Strumpfhosen und oft gar keine Unterwäsche.
 Überrascht waren aber auch die Senioren, als die Kleinen anboten, ihnen anhand von Liedern Englisch beizubringen. Begeistert stimmten sie an und schon bald sangen Jung und Alt gemeinsam.
 Noch fröhlicher wurde es, als der kleine Benjamin seine steirische Ziehharmonika auspackte und bekannte Almlieder anstimmte.
Als Abschluss versammelten sich schließlich alle zu einer gemütlichen Kaffeejause, bei der man einander versicherte, wie kurzweilig und herzlich dieser Nachmittag verlaufen war.